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Trockenfutter?! Für uns die beste Fütterungsform!

In vielen Diskussionen und Artikeln ohne Quellenangaben zu wissenschaftlichen Studien, wird behauptet, dass Trockenfutter Katzen krank machen kann. Ja, vielfach wird es sogar buchstäblich als ,,Gift" verteufelt. Viele Katzenbesitzer, die Trockenfutter verwenden, fühlen sich schuldig und werden oft stark kritisiert oder sogar aus Katzen-Gruppen in sozialen Medien ausgeschlossen und auf verschiedensten Portalen angeschrieben und gemobbt. Es wird behauptet, dass Trockenfutter Allergien auslöse, Nierensteine, chronische Niereninsuffizienz, Zahnprobleme, Übergewicht und Diabetes verursachen kann. Obwohl das Thema immer wieder teils aggressiv und kontrovers diskutiert wird, gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für die Behauptungen Trockenfutter sei Gift für Katzen. Diese Behauptungen entspringen eher ,,Katzenforen- Bildung", die denen der ,,Verschwörungstheoretikern" gleicht, welchen wir in Zeiten von ,,Corona-Leugnern" und ,,Klima-Klebern", nur allzu oft begegnen durften. Angeblich seien alle Wissenschaftler von der bösen ,,Futtermittelindustrie" gekauft. Ihr merkt schon, jetzt wird´s albern und wir wenden uns lieber der Wissenschaft zu. Denn um die Wahrheit herauszufinden, muss man sich ausserdem selbst auf die Suche nach den richtigen Informationen machen. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache und bedeutet Arbeit, die wir nicht scheuen!

Mein Bericht basiert auf Informationen aus internationalen, wissenschaftlichen Studien von verschiedenen universitären Quellen. Zudem hat die Stiftung Warentest nun mehrfach unabhängig in Tests die ernährungsphysiologiosche Qualität der Trockenfuttermittel mit SEHR GUT bewertet. Auch das von uns verfütterte Royal Canin Trockenfutter wurde in der ernährungsphysiologischen Qualität mit SEHR GUT bewertet.


Wie kann es also sein, dass sich der Mythos, Trockenfutter sei schlecht für Katzen, so hartnäckig hält?

In unseren Augen hängt das mit zwei oder gar drei Dingen zusammen. Zum Einen gibt es unzählige, in Katzenforen sehr aktive Persönlichkeiten, die sich mit dem Verkauf von Barf-Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Futtermitteln, ein Nebeneinkommen geschaffen haben und zum anderen fehlt gewissen Personengruppen wohl die Kenntnis, sich an wissenschaftlichen Quellen zu bedienen. Und als dritte Komponente kommen die verunsicherten Menschen hinzu, die sich von denen, die am lautesten Schreien, einschüchtern lassen. Wir sind dem ganzen Mythos, dass Trockenfutter schlecht sei, mal auf den Grund gegangen. Was kam dabei heraus?


Trockenfutter ist nicht schädlich für Katzen- IM GEGENTEIL!


Viele Trockenfuttersorten weisen eine bessere Nährstoffzusammensetzung auf als die meisten Nassfuttersorten. Zudem enthalten sie in der Regel geringere Mengen an Schadstoffen wie Arsen und anorganische Phosphate im Vergleich zu Nassfutter. Aus diesen Gründen ist Trockenfutter grundsätzlich besser für die Ernährung von Katzen geeignet als Nassfutter. Sowohl hochwertiges Nassfutter als auch hochwertiges Trockenfutter können als Alleinfuttermittel für Katzen verwendet werden.

Basierend auf den Ergebnissen von Davies et al. (2017) wird empfohlen, vorrangig Trockenfutter zu füttern und gelegentlich etwas Nassfutter zu ergänzen. Es sollten Futtersorten gewählt werden, bei denen die Mineralgehalte (Rohasche) bei Trockenfutter unter 10% und bei Nassfutter unter 2% liegen. Futtersorten mit Fisch sollten nur gelegentlich verabreicht werden. Zudem ist es empfehlenswert, im Laufe der Zeit verschiedene Sorten und Marken zu variieren.

Es ist wichtig, auf einen niedrigen Phosphorgehalt (ca. 1% in der Trockenmasse) und ein ausgewogenes Verhältnis von Kalzium zu Phosphor (ca. 1,1:0,9) zu achten. Bei einigen Futtersorten ist der Phosphorgehalt nicht angegeben. Eine bestimmte Marke fällt regelmäßig in Produkttests mit erhöhten Kalzium- und Phosphatwerten (7 bis 8-fach erhöht) auf. Daher sollten Futtersorten mit einer Angabe zum Ca:P-Verhältnis bevorzugt werden, wobei die tatsächlichen Werte von den Angaben abweichen können.




Trockenfutter versus Nassfutter - Ewige Rivalen?


Es wird oft behauptet, dass Trockenfutter grundsätzlich schlechter ist als Nassfutter. Doch das stimmt so nicht. Eine Studie aus Großbritannien aus dem Jahr 2017 verglich die Qualität von Trockenfutter und Nassfutter. Dabei wurde untersucht,

wie viel Mineralstoffe, das Verhältnis von Kalzium zu Phosphat und der Gesamtphosphatgehalt enthalten sind. Es stellte sich heraus, dass Trockenfutter in vielen Fällen besser abschnitt als Nassfutter. Dosenfutter enthält oft mehr Phosphor als Trockenfutter, was das Risiko von Harnsteinen und chronischer Niereninsuffizienz erhöhen kann. Es gibt oft die Behauptung, dass Trockenfutter mehr pflanzliche Inhaltsstoffe als Nassfutter enthält. Doch das stimmt nicht. Beide Futterarten können unterschiedliche Mengen an Getreide, Gemüse und Obst enthalten, aber der Hauptbestandteil ist meist Fleisch. Die pflanzlichen Inhaltsstoffe, die in Alleinfuttermitteln enthalten sind, haben eine wichtige Funktion als Ballaststoffe. Sie fördern das Wachstum und die Vermehrung von guten Bakterien im Darm der Katze und unterstützen dadurch eine gesunde Darmflora. Es gibt getreidefreie Varianten sowohl bei Trocken- als auch bei Nassfutter. Allerdings gibt es Futter, das ausschließlich aus Fleisch und tierischen Nebenprodukten besteht, nur als Nassfutter, wie z.B. Barf-Menüs. In diesem Fall müssen jedoch Getreide, Reis, Nudeln oder Gemüse wie Kartoffeln hinzugefügt werden, um Verstopfungen bei der Katze zu vermeiden.


Wasseraufnahme:

Ist Nassfutter für Katzen notwendig, weil sie als Wüstentiere generell zu wenig trinken? Nein. Die Vorfahrin unserer Hauskatzen, die Falbkatze, lebt in verschiedenen Lebensräumen und ist täglich auf Trinkwasser angewiesen. Obwohl Katzen mehr Wasser trinken, wenn sie Trockenfutter bekommen, nehmen sie insgesamt weniger Wasser auf als bei Nassfutter. Allerdings nehmen auch Katzen, die Nassfutter erhalten, oft weniger Wasser auf als empfohlen.


Kann die Fütterung von Trockenfutter Katzen dehydrieren lassen?

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Fütterung von Trockenfutter Katzen dehydrieren lässt. Wenn dies der Fall wäre, müssten Katzen, die Trockenfutter fressen, innerhalb weniger Tage verdursten. Die im Vergleich zur natürlichen Beute und zum Nassfutter geringere Wassermenge wird von der Katze durch die Ausscheidung von Urin mit einer höheren Konzentration an Stoffwechselprodukten ausgeglichen. Die Katze passt ihre Wasserabgabe der Wasseraufnahme an und trocknet daher nicht aus.


Und Harnsteine?

Es konnte bislang keine direkte Verbindung zwischen dem Verzehr von Trockenfutter und der Entstehung von Harnsteinen bei Katzen nachgewiesen werden! Der Hauptfaktor für Harnsteinbildung ist ein unausgewogener pH-Wert des Urins sowie ein Überangebot an Phosphor und Kalzium in der Nahrung.


Kann die Fütterung von Trockenfutter zu einer zu hohen Salzkonzentration im Urin von Katzen führen?

Obwohl die Salzkonzentration im Urin von mit Trockenfutter gefütterten Katzen im Durchschnitt höher ist als bei Katzen, die mit Nassfutter gefüttert werden, bewegen sich die gemessenen Werte im Bereich der Konzentration, die für gesunde Katzen normal sind und auch bei wildlebenden Katzen vorkommen. Eine neuseeländische Studie ergab, dass der Harn von wildlebenden Katzen eine spezifische Dichte von 1.016 bis 1.065 g/l aufweist. Die


mittlere Dichte des Urins wurde für Kater mit durchschnittlich 1,048 g/l und für Kätzinnen mit 1.045 g/l bestimmt. Bei gesunden Hauskatzen sind Werte zwischen 1.001 und 1.065 g/l normal. In Fütterungsversuchen mit Trockenfutter und Nassfutter wurden Dichten von 1.028 g/l und 1.043 g/l im Urin gefunden. Bei der Fütterung mit dem gleichen Trockenfutter, dem Wasser zugesetzt wurde und dem gefriergetrocknetem Nassfutter lagen die Dichten bei 1.064 g/l und 1.059 g/l. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die erhöhte Salzkonzentration im Urin von mit Trockenfutter gefütterten Katzen schädlich ist.



Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trockenfutter im Allgemeinen eine bessere Nährstoffzusammensetzung und weniger Schadstoffe enthält als Nassfutter. Aus diesem Grund ist es prinzipiell besser für die Ernährung von Katzen geeignet. Zudem zahlt ihr alle im Grund für 80-90% Wasser. Wasser habt ihr aber doch alle kostenfrei in eurer Leitung!


Bedenke: Sowohl gutes Nassfutter als auch gutes Trockenfutter können als Alleinfuttermittel für Katzen dienen. Davies et al (2017) empfehlen hauptsächlich die Fütterung von Trockenfutter und das Kombinieren mit etwas Nassfutter. Bei der Wahl der Futtersorten sollte darauf geachtet werden, dass die Mineralgehalte (Rohasche) unter 10% bei Trockenfutter und unter 2% bei Nassfutter liegen. Futtersorten mit Fisch sollten nur gelegentlich gegeben werden und die gefütterten Sorten/Marken sollten im Laufe der Zeit variieren. Es ist wichtig, dass das Futter einen niedrigen Phosphorgehalt (ca. 1% in der Trockenmasse) und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kalzium und Phosphor (ca. 1,1:0,9) aufweist. Sorten mit einer Angabe zu Ca:P sind zu bevorzugen, da es einige Marken gibt, bei denen der Phosphorgehalt nicht ausgewiesen ist und die in Produkttests mit überhöhten Kalzium- und Phosphatwerten auffallen (7 bis 8-fach erhöht). Es ist jedoch zu beachten, dass auch bei Futtersorten mit Angaben zu Ca:P die Werte von den Angaben abweichen können.


Verursacht Trockenfutter Allergien?

Eine Katze oder ein Hund entwickeln keine Allergie gegen Trockenfutter an sich, sondern gegen bestimmte Proteine, die im Futter enthalten sein können. Zum Beispiel können Allergien gegen Getreide, Hühnereiweiß oder Fisch auftreten. Diese Proteine können sowohl beim Barfen, in Nassfutter als auch in Trockenfutter vorkommen.Es besteht der Verdacht, dass durch die Gefriertrocknung und Spaltung der Proteine das Risiko für Allergien erhöht wird. Tatsächlich ist jedoch das Gegenteil der Fall! Bei einer Allergie reagiert der Körper auf die Oberflächenstruktur der Proteine mit Abwehrmaßnahmen. Im Trockenfutter sind jedoch keine vollständigen Proteine wie Geflügelprotein oder Rinderprotein enthalten, sondern nur noch ihre Bausteine: Peptide und Aminosäuren. Das Immunsystem erkennt diese nicht als Feinde und reagiert entsprechend nicht mit einer allergischen Reaktion. Es ist wichtig zu beachten, dass Allergien individuell auftreten können und dass bestimmte Katzen oder Hunde empfindlicher auf bestimmte Proteine reagieren können als andere. Wenn eine Allergie vermutet wird, ist es ratsam, das Futter auf mögliche Allergene zu überprüfen und gegebenenfalls auf eine alternative Proteinquelle umzusteigen.




Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Fütterung von Trockenfutter und der Bildung von Zahnstein und Mundgeruch bei Katzen?

Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen der Fütterung von Trockenfutter und der

Entstehung von Zahnstein und Mundgeruch bei Katzen. Zahnbeläge und Mundgeruch entstehen durch Bakterien, die sich auf den Zähnen ansiedeln und einen gelblichen Film bilden. Dieser Belag kann sich verhärten und zu Zahnstein führen, unabhängig davon, ob

die Katze Trocken- oder Nassfutter frisst. Birgt die Fütterung mit Trockenfutter ein erhöhtes Risiko für Diabetes? Die Entstehung von Diabetes wird durch Fettleibigkeit und eine kohlenhydratreiche Ernährung begünstigt. Billiges Trockenfutter enthält häufig einen höheren Anteil an Kohlenhydraten, jedoch können auch einige günstige Feuchtfuttersorten einen hohen Kohlenhydratgehalt aufweisen. Es wird empfohlen, dass eine Katze nur 5 g verdaubare Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht und Tag aufnimmt. Das gewählte Futter sollte weniger als 10% Kohlenhydrate in der Trockenmasse enthalten. Gutes Trockenfutter erfüllt diese Anforderungen. Da Trockenfutter eine höhere Energiedichte aufweist als Nassfutter, wird die Futtermenge bei Trockenfutter häufig überschätzt. Aus diesem Grund sind Katzen, die mit Trockenfutter gefüttert werden, häufiger von Fettleibigkeit betroffen als solche, die Nassfutter erhalten. Bei einer bedarfsgerechten Fütterung mit Trockenfutter besteht jedoch kein erhöhtes Risiko für Diabetes. Für Zuchtkatzen stellt die Ernährung mit Trockenfutter aufgrund der auslaugenden


Schwagerschaft, Säuge- und Aufzuchtsphase somit die richtige Fütterungsart dar. Auch für kranke und geschwächte Katzen ist diese Fütterungsform ideal.

Eine Katze, die ausschließlich mit Trockenfutter ernährt wird, kann problemlos und gesund leben.

Fazit:


Basierend auf den Ergebnissen von Davies et al. (2017) wird empfohlen, vorrangig


Trockenfutter zu füttern und gelegentlich etwas Nassfutter zu ergänzen. Es sollten Futtersorten gewählt werden, bei denen die Mineralgehalte (Rohasche) bei Trockenfutter unter 10% und bei Nassfutter unter 2% liegen. Futtersorten mit Fisch sollten nur gelegentlich verabreicht werden. Zudem ist es empfehlenswert, im Laufe der Zeit verschiedene Sorten und Marken zu variieren.

Es ist wichtig, auf einen niedrigen Phosphorgehalt (ca. 1% in der Trockenmasse) und ein ausgewogenes Verhältnis von Kalzium zu Phosphor (ca. 1,1:0,9) zu achten. Bei einigen Futtersorten ist der Phosphorgehalt nicht angegeben. Eine bestimmte Marke fällt regelmäßig in Produkttests mit erhöhten Kalzium- und Phosphatwerten (7 bis 8-fach erhöht) auf. Daher sollten Futtersorten mit einer Angabe zum Ca:P-Verhältnis bevorzugt werden, wobei die tatsächlichen Werte von den Angaben abweichen können.



Viele Trockenfuttersorten weisen eine bessere Nährstoffzusammensetzung auf als die meisten Nassfuttersorten. Zudem enthalten sie in der Regel geringere Mengen an Schadstoffen wie Arsen und anorganische Phosphate im Vergleich zu Nassfutter. Aus diesen Gründen ist Trockenfutter grundsätzlich besser für die Ernährung von Katzen geeignet als Nassfutter. Sowohl hochwertiges Nassfutter als auch hochwertiges Trockenfutter können als Alleinfuttermittel für Katzen verwendet werden.






Ladet euch hier das PDF über Ernährungsmythen herunter:

Mythen und Fakten zur Ernaehrung
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WIR HALTEN UNS AN DIE WISSENSCHAFT!


Ihr könnt auch gerne weiterführende Informationen in unserem Beitrag Gefahren der Rohfütterung! Warum wir nicht ,,barfen" in unserem Info-Blog nachlesen




 



QUELLENANGABEN:


The Waltham Centre for Pet Nutrition ist ein renommiertes Forschungszentrum für Tierernährung. Sie haben zahlreiche wissenschaftliche Studien und Veröffentlichungen zur Katzenernährung, einschließlich Trockenfutter. Ihre Website bietet Informationen und Ressourcen, die Ihnen weiterhelfen können.


Die American Association of Feline Practitioners (AAFP) hat Leitlinien zur Katzenernährung veröffentlicht, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Diese Richtlinien können Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Aspekte der Katzenernährung und mögliche Vorteile von Trockenfutter bieten.


PubMed (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed) ist eine umfangreiche Datenbank für wissenschaftliche Artikel im Bereich der Medizin und Biologie. Durch die Suche nach Begriffen wie "dry cat food" oder "dry kibble for cats" können Sie wissenschaftliche Studien und Überprüfungen finden, die sich mit dem Thema befassen.


Bücher wie "Small Animal Clinical Nutrition" von Michael S. Hand und Craig D. Thatcher oder "Feline Nutrition: Nutrition for the Optimum Health and Longevity of your Cat" von Lynn Curtis können auch wertvolle Quellen sein, um mehr über die Katzenernährung im Allgemeinen und speziell über Trockenfutter zu erfahren.


Davies, M., Alborough, R., Jones, L., Davis, C. L., Williams, C. & Gardner, D. K. (2017). Mineral analysis of complete dog and cat foods in the UK and compliance with European guidelines. Scientific Reports, 7(1). https://doi.org/10.1038/s41598-017-17159-7


















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